LaFee wird bald volljährig – erwachsen ist sie aber schon lange. Die Sängerin im Interview mit BILD.de: Über Freundschaften in der Musikbranche, peinliche Frisuren und warum sie momentan keine Zeit für Männer hat.
BILD.de: LaFee, du wirst in ein paar Wochen 18. Schon aufgeregt?
LaFee: Irgendwie nicht. Das ist ja nur ein Geburtstag wie jeder andere auch. Außer, dass ich dann trinken darf!
Und Auto fahren.
Ich bin gerade dabei, den Führerschein zu machen. Die Prüfung ist aber erst Ende des Jahres.
Wie wirst du feiern? Eine große Party?
Eher im kleinen Kreis, Familie und die engsten Freunden. Aber ich habe momentan viel um die Ohren – vielleicht wird am Ende doch nichts draus.
Über wessen – berühmte – Glückwünsche würdest du dich besonders freuen?
Ach, solange meine Familie mich nicht vergisst, bin ich zufrieden. Obwohl, wenn Robbie Williams anruft…
Mal abgesehen von Autos und Alkohol. Wie wird sich deine Arbeit dadurch verändern, dass du volljährig bist?
Ich werde unabhängiger entscheiden können. Dann kann ich endlich machen, was ich will! Aber eigentlich konnte ich das bis jetzt auch schon: Wenn mir was zu doof ist, dann lasse ich es.
Und du darfst endlich auf Aftershowpartys gehen, solange du willst! Bisher waren deine Eltern ja immer dabei.
Das ist gar nicht so das Thema. Ich bin zwar erst 17 – aber vom Kopf her bin ich schon viel weiter. Ich verhalte mich nicht wie ein Kind, dass auf diesen Partys rumläuft, mit einer Bierflasche in der Hand, und die ganze Zeit denkt: oh, wie cool, ich muss noch hier bleiben! Ich bin da eigentlich ziemlich gechillt, ich bin gar nicht so der Draufgänger.
Du gehst nicht gerne aus?
Doch, aber ich finde es auch okay, irgendwann um vier wieder nach Hause zu gehen. Wie sagt man so schön: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Danach kippt es immer, und dann wird es scheiße.
Wie bringt du eigentlich Karriere und Schule unter einen Hut? Willst du Abi machen, vielleicht sogar studieren?
Ich würde das nicht ausschließen, aber vorstellen kann ich es mir eigentlich nicht. Ich bin nicht so der Typ, der gerne auf der Schulbank klemmt und jahrelang einen auf intellektuell macht.
Machen deine Eltern Druck in Sachen Ausbildung?
Den Realschulabschluss will ich ja auf jeden Fall noch machen und, vielleicht, Fachabi. Alles, was danach kommt, überlassen meine Eltern mir. Sie wissen, dass ich nicht so der Akademiker bin.
Nächstes Jahr kommt dein drittes Album. Zeit, mal zurück zu schauen: Hast du dich verändert?
Musikalisch auf jeden Fall, das hört man sofort. Aber auch privat, persönlich und geschäftlich. Ich bin erwachsen geworden.
Und optisch? Peinlich berührt, wenn du Fotos aus deiner Anfangszeit siehst?
Prinzipiell überhaupt nicht. Wenn ich Bilder von meinem ersten Album sehe, bin ich immer noch total stolz! Da klopfe ich mir auf die Schulter und denke: Ach, die kleine Christina! Outfit stimmt, Haare ein bisschen ausgefallener, nicht jedermanns Geschmack – gefällt mir aber immer noch sehr gut.
Es gab keinen einzigen modischen Aussetzer?
Neulich ist mal was passiert, bei der letzten „Bravo-Super-Show“. Da hatte ich so ganz kleine Minipli-Locken, ungefähr so wie Atze Schröder … schrecklich! Da hab ich hinterher Bilder gesehen und hätte umfallen können! Ich dachte nur noch: Wie sahst du da bitte aus?
Du hast viel erlebt und gesehen in den letzten Jahren. Sind da alte Freundschaften von früher auf der Strecke geblieben?
Ich muss gestehen: Als ich von meiner Schule abgegangen bin, ist das komplett abgebrochen. Das Problem ist: Ich kann mit Gleichaltrigen nichts anfangen. Über was soll ich mich denn mit denen unterhalten? Die reden über Schulfreunde und Briefchen, die sie im Unterricht schreiben – und ich rede über meinen Job. Das geht nicht überein.
Konntest du im Musik-Business neue Freunde finden?
Nein, überhaupt nicht. Das ist alles so oberflächlich, wie willst du da gute Freunde finden? Wenn du jemanden kennenlernst, dann sagen alle gleich: Ach, ja, toll, wir verabreden uns, super! Und hintenrum wird dann was ganz anderes geredet. Das brauche ich nicht, ich muss nicht sagen können: Sarah Connor ist meine beste Freundin, wir sind richtig dicke und gehen jedes Wochenende miteinander aus. Dann habe ich lieber meine engen Freunde aus dem privaten Kreis, denen ich vertrauen kann, bei denen ich ganz genau weiß: Die schätzen mich als Christina.
Apropos Vertrauen. Deine letzte Beziehung ist in die Brüche gegangen, weil dein Freund dich betrogen hat. Wie ist das denn jetzt: Hast du den Glauben an die große Liebe verloren?
Na klar, wenn du einmal enttäuscht worden bist, fasst du nicht mehr so schnell Vertrauen zu einem Menschen wie vorher. Das ist ganz normal. Aber mein Gott: So was passiert, das sollte halt so sein – wer weiß, wofür es gut war
Sehr pragmatisch! Gibt es da vielleicht schon einen Neuen?
Nein. Ich will mich erst mal auf meinen Job konzentrieren, mit 1000 Prozent. Das neue Album ist momentan einfach das Wichtigste für mich, ich will das unbedingt auf Eins bringen! Das beansprucht mich unglaublich. Da hat die Liebe keinen Platz.
Bekommst du immer noch 100 Liebesbriefe am Tag, so wie früher?
Das ist tatsächlich weniger geworden, warum, weiß ich auch nicht. Die wissen wahrscheinlich alle: Ach, die hat eh keinen Bock, das kann ich mir sparen!
Quelqu'un pourez traduire merci