LaFee: „Angst habe ich vor gar nichts”
In knapp drei Jahren veröffentlichte Sängerin LaFee vier Alben, heimste diverse Musikpreise ein und stürmte die Verkaufslisten. Anlässlich ihres Auftritts in Siegen sprach WR-Volontär Sebastian Korinth mit der 18-Jährigen über das Tour-Leben, Angst vor Erfolglosigkeit und die derben Texte.
Haben Sie einen Bezug zur Stadt Siegen?
LaFee: Nein. Ich war zwar schon Mal da, aber wenn ich auf Tour bin, sehe ich von den Städten nicht wirklich viel. Ich komme morgens an und bin tagsüber am Veranstaltungsort. Oft langweilt man sich. Nach dem Konzert geht es sofort weiter in die nächste Stadt.
Langeweile gehört also dazu. Macht das Tour-Leben trotzdem Spaß?
Auf jeden Fall. Ich habe ein unfassbar geiles Team um mich herum, mit dem ich verdammt viel Spaß haben kann. Meinen 17. Geburtstag habe ich zum Beispiel im Tourbus gefeiert – mit einer Packung Süßigkeiten. Das Tour-Leben bedeutet also nicht nur Arbeit.
Haben Sie denn überhaupt etwas Freizeit?
Kaum. Für andere Dinge bleibt nur wenig Zeit. Ich habe dieses Jahr knapp 20 Auftritte. Für einen jungen Menschen wie mich ist das schon viel, denn an jedem Konzert hängen ja auch eine Menge Vorbereitungen. Die freie Zeit, die mir bleibt, nutze ich, um meine Familie zu besuchen – und um viel zu schlafen.
Sie sind mit Ihren 18 Jahren enorm erfolgreich. Ist Ihnen das ab und zu unheimlich?
Manchmal schon, aber ich kenne es ja fast nicht anders. Eher bin ich dankbar dafür, was ich in meinem Alter alles schon erlebt habe. Zum Beispiel die „Echo”-Verleihung 2007 – das war schon ein Höhepunkt.
Haben Sie Angst, nicht mehr erfolgreich zu sein? Oder freuen Sie sich eher darauf, mehr Zeit für sich selbst zu haben?
Angst habe ich vor gar nichts. Selbst, wenn die Karriere als Sängerin mal vorbei sein sollte, werde ich schnell etwas anderes finden. Ich denke da in verschiedene Richtungen: Schauspielerin wäre eine Möglichkeit, Musical-Darstellerin eine andere.
Viele Ihrer Fans sind sehr jung. Finden Sie Ihre Texte für diese nicht ein bisschen zu hart?
Früher hatte ich da größere Bedenken. Okay, ich singe Sachen wie „verpiss' dich” oder „Arschloch”, aber die Jugendlichen sprechen eine viel krassere Sprache. Dagegen singe ich Kindergarten-Texte.
Apropos Texte: Ihre aktuelle Single heißt „Scheiß Liebe”. Was ist der Hintergrund?
Vor einem halben Jahr habe ich eine nicht so tolle Erfahrung in der Liebe gemacht. Liebe ist zwar prinzipiell schön, aber der Song soll ausdrücken, dass es auch anders sein kann.
Source :lafee-forum.de